Alle Beiträge von Johannes Pintscher

Reisebericht Eurobot 2018

Mittwoch, der 9. Mai

Los ging es für das erste Auto um 6 Uhr. Da wir noch rechtzeitig am Hotel und beim Wettbewerb erscheinen wollten, startete die erste Gruppe etwas eher.

Für das zweite Auto gab es erst 9:30 Uhr das Startsignal, da die Lehrveranstaltungen in der 1. Doppelstunde noch viel zu interessant waren, um sie zu verpassen.

Die Hinfahrt verlief relativ unspektakulär; bis auf ein paar kleinere Staus gab es keine Verzögerungen. Einen Zwischenstop haben wir, nachdem wir Frankfurt a. M. passierten,  an einem wohlbekannten Burger-Restaurant an der Abfahrt Ramstein-Miesenstein eingelegt.

Sehr originell: Ein mehrachsiger Roboter in Form eines Krans

Danach ging es über die Grenze nach Frankreich. Über Paris führte die Strecke an Nantes vorbei nach La Roche sur-Yon. Ankunft war für das erste Auto um ca. 21 Uhr. Somit blieb noch genug Zeit für den Check-In im Hotel und die Homologation. Diese verlief ohne Probleme. Nur das Home Automation Panel und die Biene mussten am nächsten Tag homologiert werden, da das zweite Auto erst gegen Mitternacht am Veranstaltungsort ankam.

Da alle ziemlich geschafft von der Fahrt waren, ging es gegen 1 Uhr zurück zum Hotel und ab ins Bett.

Donnerstag, der 10. Mai

Sehr praktisch: Einkaufswagen aus einem lokalen Supermarkt

Damit noch genug getestet werden konnte, ging es um 8 Uhr schon wieder zum Wettbewerb.

Nach erfolgreicher Homologation der Biene und des HAPs waren nun alle „Spielgeräte“ erfolgreich zugelassen. Damit ging es nach der ersten Qualifikationsrunde der französischen Meisterschaft nun auch für uns los. Dank eines Einkaufswagens konnten nur 2 Mitglieder die beiden Bots sowie das HAP, die Biene und unser Gegnererkennungssystem in die Vorbereitungszone und zur Spielplatte transportieren.

 

Startaufstellung beim Spiel

Unser erstes Match spielten wir gegen das russische Team SetUP.

https://youtu.be/hwdTckh6VzU?t=631

Für das erste Spiel lief es gar nicht mal schlecht. Wir haben das Spiel mit 95 zu 20 Punkten gewonnen. Uns sind ein paar Besonderheiten der Wettkampfspielfelder aufgefallen, die wir vorher nicht beobachten konnten, da man auf diesen Platten nicht testen konnte: Der Pfad der Biene war etwas breiter als erwartet, dadurch ist diese an der Kante hängen geblieben.

Auch hat sich der Arm des großen Bots an einem Flachbandkabel verhakt, das durch einen Motorwechsel etwas anders verlegt wurde. Und das HAP hat aufgrund eines IP-Adressfehlers keine Spielinformationen mehr angezeigt.

Alles in Allem waren das Probleme, die wir vor der nächsten Wettkampfrunde beheben konnten.

Im zweiten Match hieß unser Gegner Happy Social Robot, ein Team aus der Schweiz, das im Teamspace mit uns benachbart war.

https://youtu.be/doorTmxaTd8?t=1406

Nicht nur Eurobot-Roboter waren dort: Hier zu sehen ein Landwirtschaftsroboter

Die Fehlerkorrekturen aus dem ersten Match haben funktioniert, weshalb es größtenteils wie geplant geklappt hat. Nur der kleine Social Bot war ein bisschen sehr kuschelbedürftig und hat Muck immer wieder hinten leicht angestubst. Das fanden die Schiedsrichter nicht so lustig und haben den Notaus bei dem kleinen Schweizer Bot gedrückt. Das bedeutete leider für die Schweizer 0 Punkte.

So ging das Spiel mit 150 zu 0 Punkten für uns aus. Damit war das eine Steigerung im Vergleich zum ersten Spiel, leider hat sich im großen Bot ein Würfel verklemmt, wodurch konnte dieser nicht weiter einsortieren konnte.

Das wars für diesen Tag. Da zwischendurch immer wieder Spiele des französischen Wettbewerbs stattfanden, wurden jeden Tag nur zwei internationale Qualifikationsrunden gespielt.

Außer ein paar kleineren Änderungen und Fixes wurde an diesem Abend nicht mehr viel am Roboter gemacht. Deswegen ging es pünktlich um zwölf Uhr ins Bett, damit wir am nächsten Tag fit für die letzten beiden Qualifikationsrunden sein konnten.

Freitag, der 11. Mai

An der Code-Bar gab es Verpflegung

Für den Tag waren eigentlich die dritte und vierte Vorrunde angesetzt. Da die französischen Teams aber ihr Finale erst am Samstag hatten und Gegner für ihre Qualifikationsrunden für den Eurobot brauchten, fand unsere vierte Vorrunde erst am Samstag zwischen den französischen und internationalen Finalrunden statt.

Der abgerauchte Servo

Die dritte Runde war das „Highlight“ unseres kleinen Roboters: Bei dem Spiel gegen das tunesische Team „octagone ENIMonstir“ fing Dizzy nach dem ersten Drittel des Spiels an zu rauchen. Wir hatten es garnicht so richtig bemerkt, als plötzlich eine dichte Rauchwolke über dem hinteren Teil des Bots stand. Dank geistesgegenwärtiger Reaktion unseres Teammitglieds am Spielfeldrand konnte am Bot rechtzeitig der Notaus gedrückt werden, sodass schlimmerer Schaden vermieden werden konnte.

Das Spiel hat „octagone ENIMonstir“ mit 141 zu 0 Punkten gewonnen. Leider wurde das Spiel im Livestream nicht gezeigt, da dieser erst mit Verzögerung startete.

Am Ende der Vorrunde haben wir ein paar Plätze verloren und waren auf dem 15. Platz.

Samstag, der 12. Mai

Bot eines anderen Teams im Minion-Design

Die vierte Vorrunde spielten wir gegen das französische Team „ESEO Angers“ , welches noch Spiele nachholen musste. Deswegen gab es dazu keinen Livestream. Das Spiel lief ganz gut, Muck hat es leider auch diesmal nicht geschafft, seine Türme aufzubauen. Aber dafür hat Dizzy sogar zwei gegenerische Bälle in den Abwasserbehälter gelegt. Das hat der Schiedsrichter aber falsch aufgeschrieben und die Punkte dem anderen Team gutgeschrieben. Lieder ist uns das erst nach dem Spiel aufgefallen. Nach einem Gespräch mit dem gegnerischen Team, welches den Fehler dankenswerterweise bestätigte, und den Schiedsrichtern haben wir für dieses Spiel nachträglich 225 Punkte bekommen. Bis dahin waren das die meisten Punkte, die wir in einem offiziellen Spiel bekommen haben.

Damit sind wir 12. Platz von 35 Teams mit 490 Punkten aus vier Spielen, von denen wir drei gewonnen haben.

Im Achtelfinale spielten wir gegen die „Les 7 MONSquetaires“ aus Belgien.

https://youtu.be/9kTYelf_5CA?t=1h57s

Dizzy nach der Gegnerkollision

Das Spiel fing gut an. Muck düste in die Mitte und erkannte das Pattern richtig. Nur leider fiel ein Würfel beim Einsammeln etwas unglücklich aufs Förderband und brach beide Schalter ab. Dadurch konnten keine weiteren Würfel detektiert werden und Muck konnte nichts mehr tun.

Dizzy war sofort am Recuperator und versuchte die Bälle rauszuholen. Der Recuperator stand aber so schräg, dass es Dizzy nicht schaffte, unter den Öffner zu kommen. Daraufhin versuchte er auf die andere Seite zu kommen um sein Glück bei dem anderen Recuperator zu versuchen. Dabei machte ihm der große Roboter des Gegners einen Strich durch die Rechnung: dieser wurde übersehen und es gab eine Kollision, an welcher der gegnerische Roboter aber auch nicht ganz unschuldig war, weshalb es auch keine Strafe gab. Dabei löste sich auch das hintere Schutzblech und der kleine Roboter blieb für den Rest des Spieles stehen.

Vor den Finalspielen im Backstage-Bereich

Das Spiel hatten wir auch dadurch mit 111 zu 181 Punkten verloren und war damit unser Aus im Eurobot-Finale.

Obwohl wir uns erhofft hatten, weiter zu kommen, sind wir mit dem Achtelfinale und dem zwölften Platz nach den Vorrunden zufrieden. Wir haben dieses Jahr zwei Roboter gebaut, die trotz der vielen diesjährigen Neuerungen und Veränderungen sowie der einen Monat geringeren Vorbereitungszeit sehr gut und ohne größere Mängel funktioniert haben.